Yoga-Buch #4.2 – Atemtechniken zur Vertiefung der Bauchatmung

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Atemtechniken oder Atemübungen – Es geht um verschiedene Variationen der Bauchatmung, mit Uddiyana Bandha und Chakras – pranische Atemtechniken. Die Anleitungen stammen aus einem Seminar mit Dr. BHOLE aus Indien.

Kontrolle der Atembewegung an den verschiedenen Partien des Rumpfes.

Wir machen uns eine Zeichnung, weil wir uns aufschreiben wollen, ob die Atmung an verschiedenen Tagen unterschiedlich verläuft oder ob es Tage gibt, an denen unsere Atmung gleichmäßig verläuft.

Pranayama-Yoga-Thorax

  • Die unten beschriebene Übung führen Sie einmal täglich aus und notieren sich das Ergebnis.
  • Sie  zeichnen für sich eine Figur wie oben abgebildet. Das sind Sie.

Nun legen Sie jeweils an den Körperstellen, die mit einem Strich gekennzeichnet sind‚ die Handmitte auf.

  • Sie können unter den Achseln beginnen, dann
  • oberhalb der Taille,
  • unterhalb der Taille,
  • an den Seiten neben den großen Hüftknochen, und dann
  • spüren Sie, ob sich auch der Beckenboden bei der Atmung bewegt.

Sie spüren es daran, daß sich der Beckenboden bei der Einatmung etwas in Ihr Sitzkissen senkt. Leider wird selten darauf geachtet.

Yoga Tiefatmen ist eben, daß die Atembewegung bis in den Beckenboden spürbar wird.

  • Weiter übend spürt  die Hand auch auf dem Brustbein die Atembewegung,
  • oberhalb des Nabels,
  • unterhalb des Nabels,
  • jeweils gegenüber am Rücken und
  • im Nacken die Hand auflegen.

Nun machen Sie je nach Ihrer Beobachtung eines oder mehrere Kreuze in Ihre Zeichnung.

  • Je nachdem ob Sie nichts,
  • unbestimmt,
  • etwas oder
  • mehr an Atembewegung spüren.

An jeder bezeichneten Stelle sollte eine Atembewegung spürbar sein. Wo nicht, hilft es, die Hand aufzulegen und zu atmen.

Unter der Hand sammelt sich die Lebensenergie, wird die Atembewegung größer.

Wenn Sie das gemeistert haben, versuchen Sie, es ohne Auflegen der Hand zu spüren, sowohl die größere Bewegung wie auch das Ansammeln der Lebensenergie,  das äußert sich durch ein Wärmegefühl.

Außenraum und Innenraum

Im Yoga betrachten wir den Rumpf als eine Art Krug.

  • Es gibt Außenraum (BAHY AKASH) und
  • Innenraum (ANTAR AKASH) und
  • etwas, das CID AKASH genannt wird. Das ist Denkraum, auch RAUM des SELBST.

Wenn Mantras gesprochen werden, so wird vorausgeschickt:

OM, BHUR, BHUVAHA, SVAHA.

  • Mit BHUR ist ANTAR AKASH – der Innenraum gemeint,
  • mit BHUVAHA meint man BAHY AKASH, der Außenraum und
  • mit SVAHA dieses Selbst, das sich in der Meditation kosmisch ausweitet.

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Das ist zuerst im Liegen während der Tiefenentspannung zu üben:

Ich liege entspannt wie bisher, bin so sehr entspannt, daß ich meinen Körper nicht mehr fühlen kann, nur noch Innenraum, Außenraum, und die Atembewegung.

Ich fühle mich als atmender Fleck, der sich bei der Einatmung ausbreitet und bei der Ausatmung wieder zurückkehrt in die gewohnten Dimensionen.

Das mache ich etwa zehn Minuten.

Allmählich verschwimmen die Unterschiede, ich kann mich ausbreiten, ausweiten über den Raum hinaus so weit ich mag.

Sollte mich etwas ängstigen, gehe ich nicht weiter. Das Gefühl soll angenehm sein, so wie „von weltlichen Bindungen befreit“, alles Einengende fällt von mir ab, ich fühle mich frei und leicht.

Nicht „ich atme“ , sondern  „Es“ atmet mich.

Ich kann mich fühlen, als ob ich so weit reiche wie das All – ich muß aber nicht so weit werden, nur soviel, wie ich für mich brauche, um mich nicht eingeengt zu fühlen.

Dasselbe kann ich als Atemfleck üben oder ein anderes Mal als Lichtfleck. Ich liege, in Licht gebadet, ich bin dieser Lichtfleck, der sich ausbreitet und wieder kleiner wird.

Nach etwa fünf bis zehn Minuten diese entspannende Übung beenden.

Nehmen Sie sich Zeit. Sie sind ausgeruht wie nach einem langen Schlaf und so sollten Sie jetzt auch aufstehen: Sich wohlig räkeln, dehnen, sich aus Stockstellung auf die eine Seite drehen, dann auf die andere, gähnen Sie herzhaft, dehnen Sie sich nochmals wohlig mit abgewinkelten Händen: von den Handgelenken aus dehnen – und dann erst setzen Sie sich auf, gönnen sich noch zwei Minuten ruhigen Sitzens, bevor Sie sich wieder Ihren alltäglichen Aufgaben mit voller Aufmerksamkeit widmen.

Wenn Sie das – sagen wir, einige Monate, liegend geübt haben, können Sie dieselbe Meditationsaufgabe sitzend durchführen.

  • Sich als atmender Fleck fühlen,
  • einige Wochen später üben Sie, sich als pulsierender Lichtfleck zu fühlen.

Am besten legen Sie ein Tagebuch an und schreiben ihre meditativen Erfahrungen auf. Es ist nützlich für später, wenn Sie das wieder lesen und feststellen, zu welchem Datum Sie bereits diese oder jene Erfahrung hatten, von der Sie glauben sie soeben neu gehabt zu haben.

Es wiederholt sich und man vergißt schnell.

Die Körperbereiche, die man CHAKRA nennt

Wir erinnern uns wieder an die Figur weiter oben in diesem Kapitel. Diesmal teilen wir den Innenraum ein.

Zunächst die drei ANTAR  ANGAS  (inneren Bereiche)

  • 7 Sahasrara Chakra – Schädelschale
  • 6 Ajna Chakra – Stirnmitte
  • 5 Visuddha Chakra – Halsbereich

Dann die vier BAHYA ANGAS  (äußeren Bereiche)

  • 4 Anahata Chakra          Herzbereich
  • 3 Manipura Chakra        Nabelgegend
  • 2 Svadhisthana Chakra  Handbreit unter dem Nabel
  • 1 Mula Chakra                 Beckenboden

(obwohl sie auch innen sich befinden, werden sie so genannt)

Chakra heißt Feld, Bereich, Bezirk, Gebiet.

Hier ist wohl das Wort Bereich angebracht. Ein Körperbereich ist gemeint.

  1. Muladhara Chakra der Bereich des Beckenbodens. (vgl. Muladhara – Anm. v. Mahashakti)
  2. Etwas darüber befindet sich Svadhisthana Chakra, der Bereich, wo der Platz ist, der selbst denkt. Sva= selber Dhi= denken, Sthana Platz (so wie Rajasthan, Raja= König, Sthan: Land Rajasthan=Land der Könige). (vgl. Svadhisthana – Anm. v. Mahashakti)
  3. Manipura Chakra ist der Bereich, der so klar und rein ist wie ein Edelstein. Städtenamen enden oft mit -puram. Puram ist das Wort für Stadt, Mani das Wort für Edelstein. Manipuram heißt Edelsteinstadt. (vgl. Manipura – Anm. v. Mahashakti)
  4. Anahata Chakra ist der Bereich des Atems. „An“ ist die Silbe für Atem, Hata das Wort für Schlagen, A-Hata bedeutet also:  Nicht schlagen. Es wird übersetzt als der Bereich des Klanges, der aufklingt, ohne daß zwei Gegenstände aneinander schlagen. (vgl. Anahata – Anm. v. Mahashakti)
  5. Visuddha Chakra ist der Bereich der Reinheit. Suddhi bedeutet reinigen, „Vi“ ist eine Bekräftigungssilbe, also sehr rein. Visuddha Chakra ist  demnach der Bereich, der sehr rein gehalten werden muß. (vgl. Vishuddha – Anm. v. Mahashakti)
  6. Ajna Chakra ist der Bereich von der Oberlippe bis oberhalb der Ohren, etwa Mitte der Stirn,  Jnana ist Wissen, „A – Jna“ ist nicht wissen. Es ist diese Avidya, die in Siva Samhita 7, 48 erwähnt wird, die das Vergängliche mit dem Ewigen verwechselt. (vgl. Ajna– Anm. v. Mahashakti)
  7. Sahasrara Chakra ist der Bereich der tausend Blütenblätter. Sahasrar ist das Wort für tausend. Es mag die Gehirnrinde sein, dieser Bereich, der nie schläft, selbst dann nicht, wenn wir schlafen, denn alle Lebensfunktionen, z.B. Atmung, Herzschlag, Kreislauf, die Arbeit der Organe und Organsysteme, gehen während wir schlafen weiter vor sich, es findet eine Arbeit der Entmüdung statt, die ja ebenfalls von dort her gesteuert wird. (vgl. Sahasrara – Anm. v. Mahashakti)

Das Anfüllen des Körpers  mit Lebensenergie (PRANA)

Wir sitzen, beobachten den Atem und fühlen, wie sich unser Rumpf, unser „Krug“ füllt. Er füllt sich wie ein Krug, in den man Wasser hineinschüttet, von unten nach oben. Wir stellen fest, inwieweit wir wahrnehmen können, bis wohin sich unser Wasserkrug füllt.

Es ist der in der Gheranda Samhita Kapitel 4 Vers 9 erwähnte GHATA AVASTHA, der Wasserkrug-Zustand, der übrigens auch in Siva Samhita Kapitel 3 Vers 29 als Zustand der Zusammenarbeit des SELBST mit dem Höheren Selbst erwähnt wird.

Wir spüren, wie durch Atembeobachtung das „Wasser des Lebens“ sich in unserem Körper ausbreitet, wie es ihn anfüllt.

Pranayama-Yoga-Krug

Yoga „härtet“ den Körper

Ein Mensch, der nicht Yoga übt, ist wie ein Tonkrug, der nur Farbe und Form hat.b Ein solcherTonkrug verliert das Wasser auch durch die Poren der Wände, löst sich mit der Zeit auf.

Dieser noch  unfertige Tonkrug muß zunächst im Ofen gebrannt werden. Erst dann kann man ihn  benutzen, um Wasser darin aufzubewahren.

Zum Vergleich: Ein Mensch ist wie ein Tonkrug, der fertig, aber noch nicht gehärtet ist.

Von einem gesunden Menschen sagen wir, er ist abgehärtet , erkältet sich nicht  so leicht.  Ein Yoga-Übender Mensch ist wie ein Tonkrug, der fertig gearbeitet und  gehärtet ist.

Der Tonkrug ist zum Wasserbehälter geworden, der yogaübende Mensch ist fähig, das Wasser des Lebens zu bewahren.

Im Yoga unterscheiden wir

  1. den Menschen, der etwas tut (nach außen hin)
  2. von dem Menschen, der fähig geworden ist, bei sich selber etwas zu beobachten, wahrzunehmen.

Einatmen ist normalerweise eine Aktivität, die in  unserem Körper vor sich geht, ohne daß wir darauf achten. Wahrnehmen, wie sich der Körper mit Prana, mit „Wasser des Lebens“ füllt, das bedeutet eine Erfahrung machen.

Unsere normale Alltagsatmung wird im Yoga als Pras-Praswas bezeichnet.

  • Derjenige, der diese Aktivität ausführt ist der Karta, von der Silbe kr = tun, auch unser Wort Kreativität kommt von dieser Silbe kr = tun.
  • Derjenige, der beobachtet – das sind wir auch selber, aber nicht als Karta, sondern als Drashta = Seher, von der Silbe drsh = sehen.

In Patanjalis Yoga Sutra ist dieser Drashta erwähnt, aber schon auf einer noch
fortgeschritteneren Stufe des Übens:

Dann ruht der Drashta in seinem eigenen Wesen.

Das bedeutet, Pratyahara ist geschehen, alles unwichtige, anerzogene, vermeintlich verpflichtende ist von ihm abgefallen, nur sein SELBST ist noch vorhanden, unverändert, in aller Klarheit und rein.

Jetzt versuchen wir lediglich zu spüren, bis wie weit das Wasser des Lebens unseren Körper, den noch unvollkommenen „Wasserkrug“ anfüllt.


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Welche Körperbereiche sind schon als gefüllt wahrzunehmen?

  • Bereich 1 ‚ 2 ‚ 3 ‚ 4 ?
  • Der Wasserkrug füllt sich von unten nach oben.
  • Wir, als Drashta, nehmen wahr, was sich abspielt.

Jetzt versuchen wir Neues: Bauchatmung von unten

Pranayama-Yoga BauchatmungWir atmen wie gewohnt durch die Nase – unser Vorstellungsvermögen ist soweit geschult, daß wir ein intensives Gefühl haben, als ob die Luft unterhalb des Nabels, etwa wo die Bauchfalte ist, einströmen würde.

Dies fühlen wir zwei bis drei Minuten ganz intensiv, bevor wir weitergehen.

Nun spüren wir, daß die bei Pfeil 1 (im Unterleib) einströmende Luft aufsteigt, etwa von Mitte Beckenboden aus, wie Pfeil zwei andeutet.

Auch dieses Erlebnis lassen wir eine Weile, sagen wir, fünf Minuten wirken.

Sie können es beliebig wiederholen, mehrere Wochen lang täglich fünf Minuten. Sie werden merken, daß es gut tut, angenehm ist, möglicherweise sogar einen Heilvorgang begünstigt.

Uddiyana

Diese soeben beschriebene Übung kann man einige Wochen später intensivieren,  wenn der „Wasserkrug“ mit dem wir arbeiten, sich besser gefestigt hat:

  • Durch Svadhisthana die Atemkraft einströmen lassen,
  • sie aufsteigen lassen, so weit sie mag und dann
  • ausatmen, den Bauch einziehen und dabei die Rippen spreizen,
  • so daß ein Gefühl entsteht, als ob die Bauchdecke gegen das Kreuzbein gesogen würde.
  • Dadurch „fliegt“ das Zwerchfell hoch, heißt es in vielen Yogabüchern.

Wenn man es in der weiter oben beschriebenen Weise übt, fliegt das Zwerchfell zwar auch hoch, aber dieses „Wasser des Lebens“ diese eingeströmte PranaKraft, die den Körper anfüllt, wird ebenfalls aufwärts geschickt. Das ist Uddiyana Bandha.

Sehr Fortgeschrittene können nun eine Kraft fühlen, die im Rücken aufsteigt, ein unbestimmtes Gefühl wie wenn eine Energie in der Wirbelsäule aufwärts bewegt würde.

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