#9.1 – 27 Chakras, 10 Vayus, die Veden und die Bibel – Chakra 1-7

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Wie ist die Verbindung zwischen der Bibel, der Chakra-Lehre und den Zuständen des menschlichen Geistes?

Es geht um Parallelen zwischen den Lehren der Bibel, und der yogischen Lehre des Geistes, welcher traditionell mittels der Chakren in seiner Entwicklung dargestellt wird. Neben den allgemein bekannten 7 Hauptchakren, werden 20 Nebenchakren detailliert bis ins Blütenblatt und seine Bijas beschrieben.

In diesem Beitrag geht es um die ersten 10 Chakren. Die weiteren 17 Chakren werden in den nachfolgenden Beiträgen beschrieben.

Verinnerlichung

In der Bibel lesen wir, dass unser Körper ein Tempel ist. Da es nicht weiter erklärt ist, fällt uns das Verständnis für diese Bibelstelle schwer. Nach einer alten farbigen Schriftrolle aus Rajasthan ist — jedenfalls aus hinduistischer Sicht – dieser Begriff deutlich gemacht:

Nacheinander ist von 27 Chakras die Rede:

Adhara Chakra oder Muladhara Chakra, Mahapadma Chakra, Svadhisthana Chakra, Sushumna Chakra oder Satkona Chakra, Garbha Sthana, Kundalini Chakra, Manipura Chakra, Dasha Nadi Maya Chakra, Manas Chakra, Anahata Chakra, Visuda Chakra, Prana Chakra, Galaba Chakra, Cumbaka Chakra, KarnaMula Chakra, Triveni Chakra oder Nasika Chakra, Ajna Chakra, Triveni Chakra (zwischen den Augenbrauen), Candra Chakra, Amrita Chakra, Brahmadvara Chakra, Kundani Chakra, Brahmarandhra Chakra oder Sahasrara Chakra, Urdhvarandhra Chakra, Alaksya Chakra, Punyagiri Chakra, Gulahara Chakra, Niradhara Chakra

Wir haben die wichtigsten bereits kennengelernt, mit denen wir während der Meditationstechniken, die später beschrieben werden, umgehen lernen.

Es ist aber von Interesse, die Nebenchakras und bestimmte Teile der bereits bekannten Chakras genauer zu kennen.

#1 Muladhara Chakra oder Adhara Chakra

Das unterste Chakra hat vier Blütenblätter, auf denen die Buchstaben lam, scham, cham und ssam verteilt sind. Dieser vierblättrige Lotus leuchtet rot. Wir finden hier den Elefanten Airavata mit sieben Rüsseln in allen Regenbogenfarben.

Das ADHARA CHAKRA oder auch MULADHARA CHAKRA wird dem elefantenköpfigen Ganesha zugeordnet. Ganesha verfügt über zwei Shaktis (Mächte):

  1. Siddhi (Leistung) und
  2. Buddhi (Intelligenz).
  • Er besitzt Vidya (Wissen).

Wer über dieses Chakra meditiert, benutzt die Silbe LAM. Sie muss 600 mal mit sechshundert Atemzügen rezitiert werden.

Das Chakra wird bei längerem Üben deutlich spürbar in der Gegend, wo die Gesäßfalte beginnt.

Ganesha hat vier Arme. Jede Hand hält eines der Symbole seiner Macht:

  1. Eine Axt
  2. einen Dreizack
  3. eine Mala (Gebetskette) und
  4. eine Süßspeise.

Man kann über dieses Chakra auch meditieren, indem man dem Atemgeräusch nachlauscht. Das Nachlauschen wird anusandhana genannt. Das Geräusch, das bei normalem atmen hörbar wird, ist bei der Einatmung hm und bei der Ausatmung sah.

Hamsah hamsah ist das Ajapa Mantra, das unwillkürlich wiederholte Mantra. Alle Lebewesen sprechen es zeitlebens Tag und Nacht.

#2 Mahapadma Chakra

Das Mahapadma Chakra ist halbkreisförmig. Es hat acht goldene Blütenblätter auf der Geraden, der darunter befindliche Halbkreis ist mit neunundzwanzig Blütenblättern geschmückt.

Inmitten dieses Chakras befindet sich der Gott der Vayus. Er wird Anila NATHA genannt. Ihn umgibt ein Kreis, den acht Blütenblätter schmücken. Anila Nathas eine Hand ruht auf dem linken Knie, die andere ist erhoben.

Seine Shakti ist Vidhata. Sie rechnet und gibt die Befehle. Sie wird manchmal auch Kamaksi genannt und wegen ihrer übernatürlichen Macht sehr verehrt.

MahaPadma, der große Lotus befindet sich in der Gegend des Dammes. Man muss es als die Entsprechung zu Kamarupa Pitha verstehen: Kamakhya siddhi ist die geistige Verwirklichung. Diejenige, deren Blick alle Begehren stillt, wird in Kanchipuram und in Assam verehrt.

Der Meditierende ”schaut“ dieses Chakra wie leuchtendes Gold. Der Yogi, der dieses sehen kann, erlangt Befreiung.

#3 Svadhisthana Chakra

Ein sechsblättriger Lotus in der Gegend der Geschlechtsorgane ist das Svadhisthana Chakra.

Die Farbe ist orangerot wie die aufgehende Sonne. Die Buchstaben auf den Blütenblättern sind Ba, Bha, Ma, Ya, Ra und La.

Die Gottheit ist der vierköpfige Schöpfergott Brahma. Seine Eigenschaft ist Rajas. Er ist dynamisch. Er ist Surya-ja, Sohn der Sonne.

Die Meditation ist das Gayatri Mantra: Om Bhuhur Bhuvaha Svaha Om Tat savitr varenyam Bhargo -ho devasya dhimahi Dhiyo yona prachodayat Svaha Der Yogi muss es sechstausend Mal wiederholen. Er führt die Akuncana Mudra aus, die sein Guru ihn lehren wird. Zu Svadhisthana Chakra gehört das Bija Vam.

Der Yogi erlangt das Wissen der vierzehn Zweige der Erkenntnis:

  • Die vier Vedas: Rigveda, Samaveda, Atharvaveda, Yayurveda zusammen mit den Brahmanas, den Aranyakas und den Upanishaden.
  • Zusätzlich alles Wissen, das für korrektes Rezitieren, korrektes Verständnis, und die korrekte Anwendung der Vedas notwendig ist.
    • Das Nachdenken über die Vedas wird MIMAMSA genannt. Mimamsa ist eine methodische Diskussion des Inhaltes und der Tragweite des VedaTextes. Das soll helfen, Zweifel zu zerstreuen. Die Gelehrten wollen neue Schlüsse aus den altüberlieferten Texten ziehen. Aus den in Antiquariaten gefundenen alten Palmblatt-Schriften soll erkannt werden, welche Absicht die Verfasser hatten, diese Texte für die Nachwelt aufzuschreiben.
      • Es gibt Purva Mimamsa (methodische Überlegungen, auch Karma Mimamsa genannt. Die vedischen Texte werden durchgesehen und interpretiert. Die Gelehrten wollen daraus Gesichtspunkte für Rituale und gerechtes Handeln ableiten.
      • Die zweite Aufgabe, die sich Mimamsa stellt, ist Uttara Mimamsa, nachträgliche Überlegung, auch VEDANTA genannt. Vedanta versucht, die vedischen Texte dahingehend zu überprüfen, ob sie etwas über die höchste Wirklichkeit und die Natur des SELBST darin finden können.
      • Aus NYAYA vistara wird die Wissenschaft der Logik entwickelt. Durch Argumentation sollen vernünftige Prinzipien der Analyse und die Methodenlehre für die Exegese der Mimamsa liefern.
      • Deren Weiterentwicklung ist das VAISESIKA, die Wissenschaft von der Physik, deren wesentlichstes Thema eine Theorie der atomischen Struktur des Universums ist.
    • In den Puranas sind wesentliche Wahrheiten symbolisch dargestellt in Form von Märchen, Mythen, Bildern und Legenden.
    • Die Dharma Shastras sind Abhandlungen über ethische Gesetze und Regeln. Es werden für verschiedene soziale Gruppen Aktionsarten, Rechte und Pflichten definiert und die Anwendung sogar sehr spezifisch für Personen je nach Ort und Zeit sehr genau bestimmt, z.B. Gesetze des MANU.

Alles dieses gehört zu den 74 Zweigen der Erkenntnis. Einige davon sind: Veda, Vedanta, Mimamsa, Nyaya, Purana, Dharma Shastras.

#4 Susumna Chakra

Susumna Chakra oder sechseckiges Chakra 

Dort, wo sich der sechsblättrige Lotus befindet, sind die Nadis Ida und Pingala. Beide befinden sich innerhalb des Mahapadma Chakra, sie befinden sich einmal innerhalb und einmal außerhalb des Chakra.

Mitten im Chakra leuchtet Sushumna Nadi. Sushumna Nadi ist der große Weg. Sie wird die Himmelspforte genannt.

Das sechseckige (satkona) Chakra, hat die Form eines Sterns. Zwei Dreiecke wurden ineinander hineingezeichnet, eines mit der Spitze nach oben, eines mit der Spitze nach unten. Es ist sehr eng dem Swadhisthana Chakra beigeordnet.

Garbha Sthana

Auch die Bibel spricht von diesem Chakra:

Es ist die Hölle, „von der Garung im Kessel“.

Das Feuer entzündet sich im „Großen Bauch”. Es ist der Ort des Schreckens. Sein Leuchten ist von schwarzer Farbe.

Hier scheint sich die Beschreibung aber auf die Gebärmutter zu beziehen, wo die Reifung des Embryos einer ”Garung im Kessel“ gleicht, entsprechend der Wiedergeburten-Lehre, wo die „Sünder“ wiedergeboren werden, also in die Höhle, die Bauchhöhle kommen.

Es ist der Ort, wo der Embryo den Chylus (Milchsaft) aus der Retortenröhre trinkt. Es gibt ja auch die Annahme, dass in jedem von uns „das Kind“ – zu verstehen als reingesinnter Erwachsener geboren werden soll.  Hier jedenfalls wird Kumbhi-Paka angesprochen, die Hölle, wo die Bösen „wie in einem Kessel“ „kochen“.

Es gibt aber auch die Version vom Vaisvanarischen Feuer (Bhagavadgita), in das man täglich Speise opfern soll, um dem Körper die erforderlichen Nährstoffe zuzuführen, die in den Organen des Bauchraums für den Organismus vorbereitet und umgewandelt „gekocht“ werden.

Das Wort Jathara bedeutet Bauch, Gedärme oder Gebärmutter, daher kann man nicht genau sagen, wie es auszulegen ist.

#5 Kundalini Chakra

Das Kundalini Chakra befindet sich im Bereich der Nieren. Es ist die Stelle im Körper, wo Uddiana Bandha wirkt.

Das Chakra hat drei Ringe, es gibt auch die Annahme, dass Kundalini acht Umwicklungen hat wie die Form einer Schlange.

Die Leuchtkraft des Chakras ist zinnoberrot. Es ist das Mandala der Kama Rupa. Kama ist das Verlangen, das Begehren und Rupa ist die Form. Hier befindet sich die Shakti, die Macht der Feuergöttin, der Yogi kann sie in der Meditation sehen als kleine Flamme.

Hier befindet sich MulaPitha der BasisSockel. Er ist rauchfarben. Links von diesem Thron ist die Stätte des Embryos, rechts das Verdauungs Feuer.

Es gibt sechs Darsana (Gesichtspunkte). Dieser hier ist der Gesichtspunkt der MIMAMSA. Sie verehren Brahma den Schöpfergott und Agni, das Feuer. Sie führen das AsvaMedha Opfer aus. 12 Crores von Opferfeuern müssen ausgeführt werden. (1 Crore sind 26 Koti. Es ist die höchste Zahl des indischen Zahlensystems, ca. 10 Millionen. 12 Crores sind also 120 Millionen). 120 Millionen Opferfeuer am Orte der MahaShakti, der großen Macht. (Nierengegend)

KATI STHANA

Die Gegend Kati wird oft als Taille bezeichnet, liegt aber etwas tiefer. Dort befindet sich ein „Gürtel“, es ist ein kreisförmiger Nadi, der sich an dieser Stelle um den Körper schmiegt. Die Kundalini ist aber eine dreieinhalbmal gewundene Kraft, die ihren Kopf nach unten gerichtet hat. Sie ist nicht identisch mit diesem Gürtel-Meridian.

#6 Manipura Chakra

Manipura Chakra ist das Chakra des Überflusses an Juwelen. Es befindet sich im Nabelbereich. Seine Leuchtkraft ist perlmuttfarben. Außerdem gibt es hier aber auch ein fahles rotes Leuchten und ein dunkelblaues Leuchten. Es ist ein zehnblättriger Lotus.

Dasha Nadi Chakra

Die Buchstaben Da Dha, Na, Ta Tha, da dha, na, Pa und Pha schmücken diese Blütenblätter.

Inmitten dieses Lotus wohnt die Gottheit Vishnu. Die ihm zugeordnete Weisheit ist die Wahrheit.

Seine Shakti ist die schöne Lakshmi. Rishi ist Pavana. Das Bija Mantra ist OM.

Es ist das Sprachstadium Madhyama. Es ist der Yayurveda, es ist der Subtilkörper, es ist der Zustand wie im Traum.

Auch hier wirkt das Gayatri Mantra: Om Bhuhur Bhuvaha Svaha Om Tat Savitr varenyam bhargoho devasya dhimahi dhyo yohonaha prachodayate Svaha Es wird 6000 mal wiederholt.

Dadurch erreicht man die Nähe der Gottheit (Samipya). Vishnu wird dargestellt mit vier Händen.

  • Er hält die Lotosblüte,
  • die Keule,
  • den Dikus und
  • das Muschelhorn.

Oft werden die Wörter puura und pura verwechselt. Puura bedeutet Fülle, Überfluss, pura bedeutet Stadt.

Hier ist das Wort mit dem langen uu angegeben, deshalb muss es Fülle, Überfluss heißen.

Nadi Maya Chakra

Das Nadi Maya Chakra ist das Chakra der zehn Nadi.

Dies sind die wichtigsten. Man nennt sie:

  1. Ida
  2. Pingala
  3. Sushumna
  4. Hastini
  5. Jihvaka
  6. Pusavari
  7. Yasavari
  8. Kuhatha
  9. Viyuhaka
  10. Sasani.

Innerhalb dieser 10 Nadis zirkulieren 10 Vayus, es sind:

  1. Prana
  2. Apana
  3. Samana
  4. Udana
  5. Vyana
  6. Naga
  7. Kurma
  8. Krkara
  9. Devadatta
  10. Dhanamjaga.

Dieser Bereich ist ein Teil des Muladhara Chakra. Ein eigenständiges Mandala ist nicht abgebildet. Es entspricht den zehn Blütenblättern des Lotus, weil es zehn Kräfte sind.

Dieser Bereich wird auch HAMSAH STHANA, Bereich des Hamsah genannt. Manche halten den Hamsah für einen Schwan, andere für eine Wildgans.

Nach dem Yogi Yajnavalkya sind die Namen der 11 (von74) wichtigsten Nadis wie folgt: Ida, Pingala, Sushumna, Hastijihva, Yasasvini, Visvodara, Kuhu, Sankhini, Payasvini, Alambusa und Gandhari.

Durch die Wissenschaft der VAYU SADHANA vergehen im Laufe der Zeit alle Leiden und Freuden im Kreislauf dieses Universums.

Im nächsten Kapitel geht es weiter mit Manas Chakra, und den 10 Blütenblättern. Diese werden sehr detailliert beschrieben.


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