#10 – Was ist die Seele? Und das Selbst?

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Über das, was wirklich wichtig ist im Leben: Die Seele und das Selbst. In zahlreichen Geschichten wird bildhaft vermittelt, was den Sinn des Leben aus macht.

Die Seele und das Selbst sind in allen spirituellen und philosophischen Kulturen von zentraler Bedeutung. Die indische Philosophie bietet eine reiche Vielfalt an Geschichten, um dem Leser zu vermitteln, worum es im Leben wirklich geht.

Nach einer Kurzen Einführung über die urtümliche Vielfalt der indischen Schriften entführt uns Lore Tomalla in die Welt der altindischen Geschichten, zum Verständnis von Atman, Seele und Selbst.

#1 Indische Literatur und Yoga-Philosophie sind unglaublich umfassend und reichhaltig

Die indische Literatur ist unvorstellbar reichhaltig. Überlieferungen aus mehr als dreitausend Jahren werden uns in bunter Fülle angeboten. Hinzu kommt, daß es den Indern nie eingefallen ist, ihr Kulturangebot übersichtlich zu gliedern.

Verwirrende Fülle

Bei dieser Fülle könnte man meinen, es fällt gar nicht weiter auf, daß soviele altehrwürdige Manuskripte verloren gegangen sind. Das merkt man erst bei genauerem Nachforschen, wenn Zwischeninformationen fehlen und wenn festzustellen ist, daß die Texte „Einschlüsse“ enthalten.,

Daß also die Personen, die die Texte sauber abschreiben sollten, aus anderen Texten mehrere Sätze „dazwischengemogelt“ haben.

Ein Versuch alles zu ordnen

Im 14 Jahrhundert unternahm ein Vedanta-Autor den Versuch, die verschiedenen Strömungen indischer Philosophie zu ordnen.

Er ging dabei nicht chronologisch vor, sondern begann mit dem nach seiner Auffassung schlechtesten System, dem der Materialisten. Nun läßt er fortschreitend jeweils die folgende Lehre die vorhergehende widerlegen, bis er zum System des Shankara kommt, zu dem er sich selbst bekennt.

Bereits um 800 nach Christus gab es ein Sarva Darshana Samgraha:

  • Sarva=alle
  • darshana=Lehren
  • Samgraha=Zusammenfassung.

In ältester Zeit wurden die Veden verfaßt:

  • Rig Veda
  • Atharva Veda
  • Yayur Veda und
  • Sama Veda.

Sie erklären mit unglaublicher Vielfalt wie die Welt funktioniert.

#2 Der weise Yadschnavalkya über Atman, die Weltenseele

Der Weise Yadschnavalkya belehrt uns in den Upanishaden über ATMAN, die Weltenseele. Nach dieser befragt, gibt er zur Antwort:

Es ist deine Seele, sie ist in allem, was ist.

Auf die Bitte dies genauer zu erklären, gibt er zur Antwort:

Die durch den Einhauch einatmet, das ist deine Seele. Sie ist in allem. Die durch den Aushauch ausatmet, sie ist in allem. Das ist deine Seele, Sie ist in allem.

Sie durchdringt jede Zelle deines Körpers und sie ist in allem. Sie richtet dich auf durch den Aufhauch. Das ist deine Seele. Sie ist in allem.

Der Frager gibt sich nicht zufrieden und sagt: Du sollst mir das nicht so erklären, wie man sagt: das ist eine Pflanze, das ist ein Tier. Erkläre mir das unwandelbare EINE, das ewig ist.

Wieder gibt er zur Antwort:

Es ist deine Seele, sie ist in allem.

Woran kann ich das bemerken? wird er gefragt und gibt zur Antwort:

Du kannst denjenigen, der das sehen, hören, verstehen und erkennen kann, weder sehen, noch hören, noch verstehen oder erkennen. Denn es ist deine eigene Seele, die du dann erkennen müßtetst.

Der Erkenner das Erkennen und das Erkannte sind eins.

Was von ihm verschieden ist, ist leidvoll.

Wir müssen uns von der Ebene der Gelehrsamkeit auf die Ebene des Kindes stellen, wie in Matthäus 18, Vers 3 beschrieben.

Dann auf die Ebene des Muni, der auf Familie, Besitz und Weltlust verzichtet, weil dieselben von Brahman verschieden und deshalb leidvoll sind. (Viertes Brahmana der Brihad Aranyaka Upanisad des Yayur Veda)

Die übrigen Anwesenden gaben sich nicht zufrieden und fragten weiter:

Wir haben von einem Faden gehört, der alles zusammenbüschelt:

  • diese Welt und
  • alle Welten und
  • alle Wesen.

Kennst du diesen – o Yadschna Valkya ?

Wahrlich, wer diesen Faden kennt und jenen inneren Lenker, der kennt die Welten. Der kennt diese EINE innewohnende Weltenseele. Der kennt alle Wesen, weiß alles, was es zu wissen gibt.

Der Wind ist jener Faden, der alles verbindet, der VAYU, diese allem innewohnende Kraft.

Er wohnt in allem:

In der Erde, in der Sonne, in den Wassern. Er wohnt im Feuer, im Luftraum und im Himmel. Er wohnt im Raume, im Denken, im Lichte und in der Finsternis. Er wohnt im Odem, in allen Wesen, in der Rede und im Auge. Er wohnt im Gedanken und in der Erkenntnis.

Aber er ist verschieden von allen diesen.

Er ist sehend – aber unsichtbar. Er ist erkennend, aber er kann nicht erkannt werden. Er kann uns hören, aber wir hören ihn nicht. Außer ihm gibt es niemanden, der erkennt, sieht, hört und versteht.

Dieser ist deine Seele, dein innerer Lenker, dein Unsterbliches.

Was von ihm verschieden ist, das ist leidvoll.

Yadschnavalkya über die Unsterblichkeit

Als Yadschnavalkya in den Stand der Sannyasins gehen wollte, sagte er zu seiner Frau Maitreyi:

Ich will dir meine Habe vermachen.

Da gab sie zur Antwort: Wenn mir nun alles dieses gehört, wird mir das zur Unsterblichkeit verhelfen?

Yadschna­valkya antwortete:

Du wirst das Leben führen wie alle Wohlhabenden. Auf Unsterblichkeit ist durch Reichtum keine Hoffnung.

Da bat Maitreyi: Teile mir dein Wissen mit.

Yadschnavalkya belehrte sie:

Weil du Gott liebst, liebst du mich, weil du Gott liebst, liebst du unsere Kinder, weil du Gott liebst, ist dir alles andere lieb: alle Wesen, alle Habseligkeiten. Gott sollen wir lieben, Gott sollen wir verstehen, überdenken und auf ihn hören. Wer das weiß, der weiß alles, was es zu wissen gibt.

Wie von einem mit feuchtem Brennholz aufgeschichteten Holzstoß, wenn man ihn anzündet, nur Rauch ausgehen kann, so kann von Gott nur Liebe ausgehen.

Wie eine aus Salz hergestellte Puppe, wenn man sie ins Meer wirft, sich völlig darin auflöst und nicht mehr als verschie­den von ihm bemerkt werden kann, so lösen sich alle Lebewesen, wenn sie sterben, in Gott auf. Wenn alle Zweiheit aufgehoben ist, gibt es nichts mehr zu erkennen, weil alles eins ist.

(Brihadaranyaka Up. 2,4, 1-14)

#3 Was ist das Leben? Und was die Seele?

Im SamaVeda, im elften Kanda des sechsten Prathapaka der Chandogya Upanishad, belehrt der Vater seinen Sohn:

Schneide von diesem Baume einen Ast ab. Was siehst du? Es trieft Saft heraus.

Schneide den Stamm an, was siehst du? Es trieft Saft heraus.

Schneide eine Wurzel an, Was siehst du? Es trieft Saft heraus.

Nun schneide diesen Ast an, der trocken geworden ist, was siehst du? Er ist ganz verdorrt und trocken. Es trieft kein Saft.

Wenn das Leben im Baume ist, so trieft er.
Wenn das Leben ihn verläßt, so verdorrt er.

Genau so stirbt der Leib des Menschen, wenn ihn das Leben verläßt.

Das Leben selber aber stirbt nicht.

Was jene Feinheit ist, die du nicht sehen kannst, das ist das Reale, das ist deine Seele, das bist du, mein lieber Sohn.

Genau so, wie alle Flüsse zum Ozean fließen und das Wasser der Flüsse sich mit dem Ozean vereinigt, und es dann lauter Ozean gibt, und niemand mehr sagen kann, dies ist das Wasser dieses Flusses und das ist das Wasser jenes Flusses.

Diese Feinheit, die sich dann nicht mehr unterscheiden läßt, das ist das Eigentliche. Das ist dasjenige, woraus das Weltall besteht – und das ist auch deine Seele, das bist du, mein lieber Sohn.

Hole eine Frucht des Baumes und spalte sie.

Was siehst du?

Ganz kleine Kerne.

Spalte einen von ihnen, was siehst du?

Nichts.

Aus dieser Feinheit, die du nicht sehen kannst, ist dieser große Baum hier entstanden. Diese Feinheit, die du nicht sehen kannst – das ist das Eigentliche, das ist das Reale, das ist dieses Weltall, das ist deine Seele. Das bist du, mein lieber Sohn.

Wir Menschen hier sind wie jemand, der mit verbundenen Augen aus seinem Heimatort in die Einöde geführt wurde. Er wird sich zunächst verirren.

Kommt er dann in einen Ort, so wird er sich erkundigen und durch Belehrung heimfinden.

Genau so finden wir Menschen durch Belehrung den Weg in die ewige Heimat.

Diese Feinheit, die wir nicht erkennen können, sie ist das Reale, daraus besteht das Weltall. Das ist deine Seele, das bist du, mein lieber Sohn.

#4 Narada will den inneren Frieden finden

Im siebenten Prapathaka der Chandogya Upanishad des Samaveda geht es darum, den inneren Frieden zu finden.

Narada genügt das was er bisher weiß nicht, weil es ihm den inneren Frieden nicht schenkt.

Er zählt all sein Wissen auf. Er sagt, …

  • Ich bin schriftkundig, aber nicht Atman kundig.
  • Ich habe gehört, daß derjenige, der den Atman kennt, den Kummer überwindet.

Belehre mich, damit ich zum jenseitigen Ufer, wo es keinen Kummer gibt, hinübergelangen kann.

Name – Benennung – Rede

Er bekommt die Antwort:

Alles, was du da studiert hast, ist nur Name, Benennung.

Alle Lehren haben eines gemeinsam: sie benennen alles mit Namen. Wenn du diesen Namen verehrst, so wirst du überall gern gesehen sein.

Narada fragt: Gibt es etwas größeres als den Namen?

Er bekommt die Antwort: Die Rede ist größer als der Name.

Die Rede macht alles dieses kund: Sie kann Wahrheit und Unwahrheit, Gutes und Böses, Erfreuliches und Unerfreuliches aussprechen. Verehre die Rede, so kannst du überall hinkommen, die Leute werden dich achten.


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Denken – Entschluss – Gedanke – Nachdenken

Narada fragt wieder: Gibt es etwas größeres als die Rede?

Das Denkorgan ist größer als die Rede. In eine Hand kann man zwei Nüsse legen.

Das Denkorgan umfaßt die Rede und den Namen. Auf was du dein Denkorgan ausrichtest, das wirst du bekommen, diese Welt oder jene Welt. Wenn du das Denkorgan verehrst, so kannst du dasjenige erreichen, was dein Denkorgan zu fassen vermag.

Narada fragt weiter: Gibt es etwas Größeres als das Denkorgan?

Die Antwort lautet: Der Entschluß ist etwas Größeres als das Denkorgan.

Denn wenn sich jemand zu etwas entschließt, so bewegt er diesen Entschluß in seinem Denkorgan.

Anschließend läßt er die Rede ertönen. Die Rede spricht die dazugehörigen Namen aus und dadurch entstehen die Werke.

Alle diese haben ihren Ausgangspunkt im Entschlusse, sie sind im Entschlusse begründet. Als Folge von Entschlüssen kommt alles zustande, was es gibt.

Wenn du den Entschluß verehrst, so wirst du einer, der wohlbegründet ist und fest steht, nicht wankt. Überall, wohin du auch kommst, wird man dich achten.

Narada fragt weiter: Gibt es etwas Größeres als den Entschluß?

Die Antwort lautet: Der Gedanke ist größer als der Entschluß.

Denn wenn man klare Gedanken faßt, kommt man zu Entschlüssen, spricht es aus, führt es aus. Alles dieses gründet sich auf klare Gedankenführung.

Wenn jemand auch vieles weiß, wenn er dazu keine eigenen Gedanken bringt, so erreicht er wenig. Die Menschen sagen über ihn: Wenn er wirklich weise wäre, würde er nicht so gedankenlos sein.

Die Leute sind eher geneigt, auf jemanden zu hören, der zwar wenig weiß, aber fähig ist, eigene Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Weil der Gedanke hinter all diesem steht, ist er zu verehren.

Eigene Gedanken zum Ausdruck bringend, wirst du überall, wohin du kommst Beachtung finden.

Narada fragt: Gibt es etwas Größeres als den Gedanken?

Ihm wird geantwortet: Das Nachdenken ist größer als der Gedanke.

Kleine Geister sind streitsüchtig. Sie verbreiten üble Nachred. Die Überlegenen haben die Gabe des Abwarten. So wie es der Landmann mit der Frucht tut, die er in den Boden gelegt hat.

Stille – Erkenntniß

Alles entwickelt sich aus diesem DHYANA, diesem Stillewerden vor Gott, die Erde, die Himmel, die Wasser, die Berge. Allen diesen kann man diese Ruhe und Klarheit des DHYANA, anmerken und das berührt unsere Seele.

Wenn es dir gelingt, dieses kaum Merkliche zu verwirklichen, so wird diese Tatsache überall, wohin du kommst, bemerkt werden.

Narada fragte: Gibt es etwas Größeres als das Stillewerden?

Ihm wurde geantwortet:`

Die Erkenntnis ist größer als das Stillewerden.

Denn durch Vijnana erkennt man alles das, was mit Namen benannt werden kann: diese Welt und jene Welt.

Vijnana ist die Erkenntnis, die aus diesem Stillewerden aufkommt. Sie lässt dich den Wesenskern alles diesen, das mit Namen benannt werden kann, verstehen. Wenn dir das gelingt, so erlangst du Welten der Erkenntnis.

Und überall, wo das verstanden wird, wirst du geachtet.

Kraft – Nahrung – Wasser – Glut

Narada fragt: Gibt es etwas Größeres als Erkenntnis?

Ihm wird geantwortet: Die Kraft ist größer als die Erkenntnis.

Durch Kraft hat die Erde Bestand, durch Kraft der Luftraum, alles, was mit Namen nennbar ist, hat durch Kraft Bestand.

Wenn du diese Kraft verehrst, so erkennst du deine Möglichkeiten. Was ist größer als die Kraft?

Für den Menschen entsteht die Kraft aus der Nahrung. Denn wenn du zehn Tage fastest, wirst du schlecht sehen und nicht intensiv denken können.

Darum solltest du essen, damit du hören, denken, lernen, verstehen, schaffen kannst.

Gibt es etwas Größeres als die Nahrung?

Die Antwort: Das Wasser ist größer als die Nahrung.

Denn wenn es genug regnet, kann Nahrung wachsen, so braucht niemand hungern, so haben alle Kraft und können schaffen.

Gibt es etwas Größeres als Wasser?

Die Antwort lautet: Die Glut ist größer.

Zuerst ist es drückend schwül und dann gibt es Regen, die Glut läßt den Regen strömen, sie schenkt uns Blitze.

Wenn du die Glut verehrst, wirst du wie sie:

Du wirst fähig, glanzreiche Welten zu erlangen. Überall, wohin du auch kommst wird deine Begeisterung Gutes schaffen.

Weltraum – Gedächtnis – Hoffnung – Unbeschränktheit

Gibt es etwas Größeres als die Glut?

Antwort: Der Weltraum ist größer als die Glut.

Denn vermöge des Raumes, in dem sich die Schallwellen ausbreiten, hört man dasjenige was gesprochen oder gerufen wird und man kann antworten. Wenn du den Weltraum verehrst, erlangst du diese lichten Welten, fühlst dich nicht mehr beengt.

Gibt es etwas Größeres als den Weltraum? Antwort:

Das Gedächtnis ist größer. Denn was nützt das Hören, wenn man es sich nicht merken kann.

Wenn du das Gedächtnis verehrst, wirst du erfolgreich.

Gibt es etwas Größeres als Gedächtnis? Antwort:

Die Hoffnung ist größer.

Denn durch die Hoffnung angeregt, wird das Gedächtnis besser.

Hoffnung hilft, Wünsche zu erfüllen, denn Hoffung ermutigt zum Gebet. Soweit sich deine Hoffnung erstreckt, soweit werden sich deine Gebetswünsche erfüllen.

Gibt es etwas Größeres als die Hoffnung? Antwort:

Das Leben, der Atem, die Lebenskraft ist größer als die Hoffnung.

Denn wie die Speichen eingefügt sind in die Nabe eines Rades, so ist in diese Lebenskraft allem eingefügt

Das Leben geht vor sich durch die Lebenskraft, den Atem. Durch den Atem wird das Leben erhalten. Dasjenige, was uns im Leben widerfährt, ist unser höchster Lehrer. Wer das erkennt, der ist einer, der niederspricht. Er soll es zugeben und nicht leugnen.

Aber nur derjenige, der durch die Wahrheit niederspricht, ist ein rechter Niedersprecher. Wenn man etwas erkennt, spricht man die Wahrheit. Deshalb muß man versuchen, rechte Erkenntnis zu erlangen.

Nur durch Denken erlangt man Erkenntnis. Das Denken muß man zu erkennen suchen. Man denkt, wenn man an etwas glaubt.

Nur wer Glauben hat, kommt zum Denken. Man glaubt nur dann, wenn das Denken in etwas verwurzelt ist.

Aus dieser Wurzel wächst der Glaube hervor. Diesen Urgrund, in dem man sich gründet, muß man zu erkennen suchen.

Man wächst aus etwas hervor, wenn man schafft. Nur wer etwas schafft, wächst aus etwas hervor. Das Schaffen muß man zu erkennen suchen.

Schaffen kann man nur dann etwas, wenn man Freude am Schaffen hat. Diese Freude muß man zu erkennen suchen.

In der Beschränktheit ist keine Lust. Nur die Unbeschränktheit kann dieses Lustempfinden bewirken darum muß die Unbeschränkt­heit erkannt werden.

Beschränktheit ist das Sterbliche (unser kleiner Geist), Das Unsterbliche ist Unbeschränktheit.

Worauf denn gründet sich Unbeschränktheit?

Sie begründet sich auf sich selbst – ihre Größe oder auch ihre Nicht-Größe, denn hier im Weltlichen versteht man unter Größe Reichtum – und das meine ich nicht, denn da gründet sich immer eines auf das andere.

Die Unbeschränktheit ist überall, sie ist Alles und Überall.

#5 Dein Ich und deine Seele

Das Ich-Bewußtsein AHAMKARA folgert hieraus:

Ich bin die ganze Welt.

Die Seele folgert hieraus: Die Seele ist die ganze Welt.

Wer sich an der Seele freut und mit ihr spielt, derselbe ist autonom (SVARAJ = Eigenkönig) In allen Welten findet er Freiheit (kamacara).

Diejenigen, die es anders ansehen, sind heteronom (ANJARAJAN= andere herrschen über seine Seele), sie werden in allen Welten Unfreiheit erfahren und der Vergänglichkeit anheim­fallen.

Wer die Ansicht vertritt: aus meiner Seele stammt das Leben, Aus meiner Seele stammt die Hoffnung, Aus meiner Seele stammt der Weltraum, aus meiner Seele der Weltraum, die Glut, das Wasser, Schöpfung und Untergang, Nahrung, Kraft, Erkenntnis, Meditation, Gedanke, Entschluß, Denkorgan, Rede, Name, heilige Lieder und Sprüche aus dessen Seele stammen die heiligen Werke, aus dessen Seele stammt die ganze Welt.

Der Schauende schaut nicht den Tod, er erschaut kein Ungemach. Rein ernährt er sich und rein ist er:

Weil er rein ist, bewahrt er die Lehre treu. Weil er sie treu in Erinnerung bewahrt, wird ihm zuteil die Lösung aller Knoten. Nachdem durch die Reinheit der Nahrung die Unreinheit von ihm gewichen ist, erfährt er durch Belehrung den Weg zum Ufer jenseits der Finsternis. weil er dieses gelernt hat, gehört er zu den Übersteigern.

Der Unterschied zwischen dem wahren und dem falschen Atman:

Im Herzen eines jeden Lebewesen befindet sich eine Lotos­knospe. Den Innenraum dieser winzigkleinen Knospe, die kleiner ist als das kleinste Samenkorn, soll man zu erkennen suchen.

Dieser Innenraum ist so groß wie das Weltall.

Alles, Himmel und Erde, Sonne, Mond und Sterne, Blitz und alle Wünsche sind darin beschlossen. Dieser winzigkleine Innenraum des Herzens, der höher ist als alle Himmel altert mit dem  Älterwerden nicht. Wenn das Lebewesen stirbt, so stirbt dieser winzig kleine Innenraum nicht mit.

Dieses ist die Seele, das ist das Selbst.

Es ist sündlos, frei von Leiden. Es hat nie Hunger oder Durst. Sein Wünschen ist wahrhaft -wahrhaft ist sein Ratschluß.

Denn hier auf Erden verfolgen die Menschen das Ziel Reichtum Ansehen und irdische Güter zu erwerben, so sind sie auch beim Trachten nach himmlischem Lohne Sklaven ihrer Wünsche.

Wie im irdischen Leben das Erworbene hinschwindet, so schwindet auch im Jenseits das durch gute Werke erworbene wieder dahin.

Darum: Wer stirbt, ohne die Seele erkannt zu haben, den erwartet auch im Jenseits ein Leben in Unfreiheit. Wer aber stirbt, nachdem er die Seele erkannt hat und jene wahrhaften Wünsche, dem wird auch in den jenseitigen Welten ein Leben in Freiheit zuteil.

Dieses nennt man Satyam, die Wahrheit. Das sind drei Silben: Sa ti yam.

  • Sa ist das Seiende, das Unsterbliche,
  • ti ist das Sterbliche, weil die Silbe im Sanskrit-Wort für Tod vorkommt. Die-Silbe
  • yam ist beides.

Oder Atman umschließt beide, Leben und Sterben.

Wer solches weiß, der geht schon im Leben ein in die himmlische Lichtwelt.

Der ATMAN, das ist die Brücke, welche zwischen diesen beiden Welten ist, damit sie nicht ineinander verfließen. Die Welt jenseits dieser Brücke ist sündlos. Sie kann nicht über­schritten werden von Gegensätzen wie gute oder böse Taten, Leid, Alter, Tod und Sünden kehren vor ihr um.

Wer diese Brücke: überschreitet als ein Blinder, der wird sehend, wer sie überschreitet als ein Verwundeter, der wird heil, wer sie überschreitet als ein Kranker, der wird gesund.

Darum, wenn die Nacht diese Brücke überschreitet, verwandelt sie sich in Tag, denn einmal und für immer licht ist diese Welt der Wahrheit

Deshalb erlangen alle, die durch Studium und Entsagung die Brücke zu dieser Lichtwelt überschreiten, in allen Welten ein Leben in Freiheit.

Entsagung ist das, was man Opfer nennt, denn dadurch findet man den Lehrer, der wirklich Bescheid weiß. Durch das Geopferte und Entsagung findet derjenige den Atman, der danach trachtet.

Dasjenige, was man die große Somafeier nennt, ist Entsagung und dadurch findet man Errettung für das Wahre Selbst.

Entsagung ist MAUNAM, das Schweigen, wenn auch die Gedanken zur Ruhe gekommen sind. Entsagung ist dasjenige, wodurch man Zugang zum Orte des Nichtverderbens findet, Entsagung ist dasjenige, was „in die Waldeinsamkeit gehen“ genannt wird.

Im dritten Himmel befinden sich zwei Seen, ARA und NYA. Dort befindet sich auch das Gewässer, das Labung und Begeisterung spendet und der Feigenbaum, der den Lebenstrunk SOMA spendet. Dort befindet sich die feste Burg Gottes und sein goldener Thron. Wer herausgefunden hat, was das bedeutet, dem wird in allen Welten ein Leben in Freiheit zuteil.

Von seinem Herzen aus geht ein goldener Faden.

Wenn das Leben sich aus seinem Körper zurückzieht, steigt es an diesem goldenen Faden auf und gelangt dorthin, wohin er sein Denken in dem Moment richtet, zur Pforte der Himmelswelt, zur Sonne, zur Unsterblichkeit.


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#6 Wesen des Selbst

Indra und Virocana machten sich auf den Weg zu Prajapati, um bei ihm als Schüler zu leben.

Prajapati hieß sie ein Gefäß mit Wasser füllen und sich im Wasser betrachten. Dann fragte er sie:

Was seht ihr?

Den Körper können wir sehen.

Geht hin und kommt zurück in euren besten Kleidern und betrachtet euch abermals.

Als sie das taten, fragte er sie wieder: Was seht ihr?

Sie sagten, die Äußerlichkeiten. Damit schickte er sie fort.

Virocana berichtete zu Hause: Man kann weiter nichts sehen als den Körper und die Äußerlichkeiten. Es gibt nichts anderes.

Damit waren alle zufrieden.

Indra dachte bei sich: Das kann unmöglich alles gewesen sein, kehrte auf halbem Wege um und fragte abermals. Er wurde belehrt:

Das Denken, was uns im Traume allerlei vorgaukelt, in das gehen wir bei oberflächlichem Schlafe ein.

Aber wieder dachte Indra bei sich. Das kann nicht alles sein und fragte weiter. Er wurde belehrt:

Wenn das Denken im Schlafe so zur Ruhe gekommen ist, daß kein Traumbild gesehen wird, in diese Stille gehen wir im traumlosen Tiefschlafe ein.

Indra dachte abermals: Das kann nicht alles sein und fragte weiter. Er wurde belehrt:

Dieser Körper, der irgendwann sterben wird, ist die Wohnstätte für jenes unsterbliche, körperlose Selbst. wer einen Körper hat, wird Schmerz oder Lust empfinden, je nachdem.

Der Wind, die Wolke, der Blitz – sie haben keinen Körper. So wie diese sich aus dem Weltenraume, in den sie wie die Seele im Leibe gebunden sind, erheben/eingehen in das höchste Licht und daraus wieder hervortreten in ihrer eigenen Gestalt, so schwingt sich auch diese vollberuhigte Seele aus ihrem Gebundensein an den Körper auf, geht ein in das höchste Licht und tritt hervor in ihrer eigenen Gestalt, die der Höchste Geist  i s t  und der nicht zurückdenkt an diesen Leib, an den er zeitlebens gebunden war.

Die Lebenskraft ist an den Leib, angebunden wie_ein Zugtier an den Karren.

Wenn das Auge etwas sieht, so ist der Geist im Auge, denn das Auge ist nur das Organ, was sieht, derjenige aber, der das gesehene erkennt und einordnet, das ist der Atman. Nur dieser wünscht zu sehen.

Genau so ist es mit riechen schmecken, hören, fühlen und sprechen: Derjenige, der reden, riechen, hören, schmecken, tasten will – das ist der Atman, die Organe dienen ihm nur, jedes in seiner Funktion.

Der Verstand ist des Atman göttliches Auge, das Vergangenheit und Zukunft umspannt. Mit diesem Verstande erschaut der Atman alles, dessen er sich erfreut.

Nun war Indra zufrieden. Er ging heim und belehrte alle, die ihn darum baten über das Selbst, den ATMAN.

Alle diese fanden nach seinen Belehrungen das Selbst.

Prajapati sprach:

Wer dieses Selbst gefunden hat, der erlangt alle Welten und Wünsche.

Namen und Gestalten werden durch Raum auseinandergedehnt. Beide sind in ATMAN, das ist das Unsterbliche.

Atman ist in beiden, dieser Unsterbliche. Wer ihn erkannt hat und dann zu Hause in der Familie mit frommen Söhnen und Schülern ein reines Leben führt, dieser Zwiegeborene, er wird nicht wiedergeboren.

#7 Das Gayatri-Mantra

Hindus werden durch das Studium der Veden zu „Zweimalgeborenen“, d. h. geistig Wiedergeborenen.

Die Mutter der Zwiegeborenen ist GAYATRI, die Verkörperung des Mantras:

OM – BHUR BHUVAHA SVAHA
TAT SAAVITRI VARENYAM
BHARGO DEVASYA DHIMAHI
DHYO YONAH PRACHODAYAAT
SWAHA

Dieses Mantra ist morgens bei Sonnenaufgang und abends bei Sonnenuntergang zu wiederholen. Es genügt, es jedesmal siebenmal zu wiederholen.

Sollte man sich zu einer höheren Anzahl entschlossen haben, so muß man jedesmal diese Anzahl wiederholen: z.B. 10 mal, 20 mal, 30 mal.

Es heißt auf deutsch:

Amen. Erde Himmel Wahrheit
Laßt uns das helle Licht der Sonne betrachten
und liebevoll an das Christuslicht in unseren Herzen denken
Möge seine Wahrheit die Dunkelheit unseres Denkens erhellen!
So geschehe es in Wahrheit in jedem von uns.

Man könnte auch übersetzen:

Laßt uns das gleißende Licht der aufgehenden Sonne betrachten als Gleichnis dafür, daß Liebe zu Gott im Herzen eines jeden von uns geboren werden möge, damit auch in
unserem Denken die Dunkelheit weicht und es Licht werden kann. Amen.

In der zweiten Valil der Kathaka Upanisad finden wir im Vers 23:

Nicht durch Belehrung wird der Atman erreicht, nicht durch Verstand und viele Schriftgelehrtheit: nur, wen er wählt, dem gelingt es IHN zu begreifen, Nur seinen Auserwählten offenbart er sich.

Nicht, wer von Frevel nicht abläßt, wer unruhig, ungesammelt ist,
Nicht dessen Herz noch nicht stille, kann durch Forschen IHN erlangen

#8 Die Schätze des Lebens erkennen

In der dritten Valli gibt es ein schönes Gleichnis für die Schätze, die uns für dieses Leben von Gott mitgegeben werden:

Unser Körper, Annamayakosha, wird mit einem Wagen verglichen, in dem Buddhi, der Verstand, als Wagenlenker sitzt.

Das Denken (Manas) hilft dem Wagenlenker, das Gaspedal so einzurichten, daß er (wie in einer guten Fahrschule gelernt) seine Fahrweise einrichtet, daß er jederzeit rechtzeitig anhalten kann, damit die PS nicht mit ihm machen, was sie wollen. (In der Valli ist von Pferden die Rede-aber wer kann das denn heute noch).

  • Der Wagen, der Nahrungsleib, …
  • der Verstand, Vijnanamayakosha, der fähig ist zu unterscheiden, …
  • das Denken, Manomayakosha, die alltäglichen Dinge mit den fünf Sinnen wahrzunehmen, und …
  • die Atemkraft, die zum Leben selbst befähigt, wenn alle richtig eingesetzt werden, so befähigt das zu …
  • Anandamayakosha, zum Glücklichsein.

Vers 9 der dritten Valli belehrt uns dann:

Wer seinen Wagen mit Besonnenheit lenkte, wessen Manas das Gespann (die Wünsche) zügelte, dieser Glückliche erreicht das Endziel und gelangt zum höchsten Orte, von wo es keine Wiedergeburt mehr gibt.


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