#14.2 Yoga-Begriffe II: Ekaagrata, Avidya, Kleshas

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In diesem Beitrag erklärt uns Lore Tomalla, was es mit Ekaagrata, Avidya, Kleshas auf sich hat.

Durchsetzt mit eingängigen Beispielen ist es wirklich lehrreich, ihren Gedanken zu folgen. Danach kann man die Bedeutung von Ekagrata, Avidya, Kleshas gar nicht mehr vergessen. Ideal für alle Yoga-Fans.

#5 – Die Form der fünf Citta-Bhumis ist Ekaagrata, die Zielgerichtetheit des Denkens.

Das Gegenteil davon ist kshipta, Zerstreutheit. Wenn das Denken im Mudha Zustand ist, so herrscht Tapas vor.

  • Im guten Sinne ist das der traumlose Schlaf.
  • Im schlechten Sinne Denkfaulheit, Trägheit.

Vikshipta ist der normale Wachzustand, wenn sich das Denken (Citta) auf einige
Objekte konzentriert und auf andere im Moment nicht achtet.

Im Zustand Niruddha ist das Denken frei von Vrittis (Bewegungen),
es ist: also leer von Gedanken.

Niruddha:
DAS ist der Samadhi—Zustand, in dem die Citta-Vrttis aufgehoben sind.

Es gibt Yoga-Lehrbücher (z.B.das Vyasa Bhasya), die den Standpunkt vertreten, daß im EkaAgrata-Zustand sich unserem Denken die Wahrheit von allem, was es gibt, enthüllt.

Yoga üben dämpft die Kleshas, die leidbewirkenden Hindernisse.

#6 – Avidya ist das Nicht-Wissen-Können Dessen, was unser begriffliches Denken nicht zu erfassen vermag.

Beispielsweise Asmita, Purusha, Geist und Prakriti (Materie) für dasselbe zu halten. Oder Raga, (Übereifer), Dvesa, (Hass) und Abhinivesa, (Anhänglichkeit).

Hier ein Beispiel wie uns Abhinivesa in Unruhe bringt

  • Ich höre, da war ein Verkehrsunfall.
  • Ich denke: es ist schlimm, dass so etwas immer wieder geschieht.
  • Ich höre, es sind Deutsche beteiligt,
  • ich denke, ach, Landsleute von mir.
  • Ich höre, die Betroffenen sind aus derselben Stadt, wo ich wohne. Ich bin erschrocken. Kenne ich die?
  • Ich höre, es sind Leute aus der Strasse, wo ich wohne. Ich bin beunruhigt. Ach, meine Nachbarn.
  • Nein, aus demselben Haus, in dem ich wohne. Ich bin traurig.
  • Dann kommt der Name: Ich erfahre, dass es sich um nahe Verwandte von mir handelt.
  • Was geschieht? Ich weine.

Damit sind die unterschiedlichen Formen: von Anhänglichkeit erklärt.

Oder wie Abhinivesha in Verbindung mit Geld wirkt

  • Geld ist zum Ausgeben da.
  • Ich kaufe mir etwas dafür. Nun habe ich die Sache statt des Geldes.
  • Ein mir wichtiger Gegenstand wird mir gestohlen, ich vermisse mein Eigentum.
  • Etwas, was ich täglich zu benutzen gewohnt bin, ist nicht mehr da. Ich bin genauso gestört, als ob mir die Sache, die ich gekauft habe, abhanden gekommen wäre.

Das ist Abhinivesa, Anhänglichkeit.

Abhinivesa geht aber noch weiter.

Abhinivesha und der Tod

Ich habe Angst vor dem Tode, ich hänge am Leben. Wenn ich es recht bedenke:

Wenn ich sterbe, ruft Gott mich zu sich.

  • Warum freue ich mich nicht darauf?
  • Habe ich Angst, ihm zu begegnen?
  • Oder ist es der Abschied vom gewohnten irdischen Dasein, weil er für immer ist?

Wir Menschen wollen ja im irdischen Dasein immer soviel verwirklichen. Wohnt in uns ein gottgewolltes Prinzip, das es zu verwirklichen gilt? Und ist es deshalb am Ende unseres Lebens ähnlich wie in der Schule? Wenn wir eine Arbeit geschrieben haben, sie abgeben müssen und fürchten, Fehler übersehen zu haben?

#7 – Die Kleshas haben einen Einfluss auf unser Benehmen.

  • Wenn die Kleshas udara (wirksam) sind, bewirkt unser Benehmen Karma. Es hat unerwünschte Folgen.
  • Wenn sie prasupta sind, schlafen sie und unser Benehmen wird nicht von ihnen gestört.

Dhyana (Meditation) kann bewirken, dass die Kleshas schlafen. Die Kleshana (Keime fiir Klesha) gehen nur dadurch weg, weil sich das Citta, in dem sie sich befinden, auflöst (pratiprasava).

Wenn Citta pratiprasava wird, wird es alinga.

Das ist völlig undifferenziert, so wie die Urmaterie. Es löst sich vollkommen auf, so wie die Salzpuppe im Meer, es ist nicht mehr von der Urmaterie zu unterscheiden.

  • Ein individuelles Citta löst sich auf in Asmita.
  • Asmita ist das Nichtwissen des Unterschieds zwischen Geist und Materie.

Asmita, die Materie, welche die unzähligen Formen annimmt, die Cittas genannt werden, löst sich auf in lingamatra, Subtilkörper-„Wellen“. Und wenn diese sich auch noch auflösen, bleibt alinga übrig

Alinga ist eine der vier Gunaparvas Zustände der Verschiedenheit in der Prakriti:

  • Visesha
  • avisesha
  • lingamatra und
  • alinga.

Visesa = abstrakt

avisesa = wahrnehmbar durch unsere Sinnesorgane, auch: das Wissen von dem Wahrgenommenen, das ein Vorgang im begrifflichen Denken ist.

lingamatra = Subtilkörperwellen

alinga, das mit …

  • avyakta= undeutlich, schwer zu verstehen, unmerklich und
  • pradhana = vorhandene, vorgegebene Urkraft

… gleichzusetzen ist.

 

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