#8.4 – Die Lehre der Tattwas

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Die Tattwas

Mit Hilfe der Gunas entstehen die Tattwas.

Dazu gehören:

#1 – Die Indriyas

Das sind die fünf Sinne:

  1. riechen
  2. schmecken
  3. sehen
  4. hören
  5. tasten

Und die fünf Tat-Organe:

  1. Nase
  2. Zunge
  3. Augen
  4. Ohren
  5. Haut
  6. Manas, das Denkorgan, das die Meldungen wahrnimmt,

#2 – Die fünf Vayus

  1. Prana Vayu » Lebensenergie
  2. Apana Vayu » die Intelligenz, die unbrauchbare Stoffe ausscheidet
  3. Udana Vayu » die wahrnehmende Energie, z.B. daß etwas aufsteigt oder der Körper mit Prana angefüllt wird  „der Beobachter“.
  4. Vyana Vayu » die Bewegungsenergie
  5. Samana Vayu » Samana ist zusammengesetzt aus Sam und ana = „Zusammen Atmen„. Wenn alle Vayus des Körpers zusammenatmen, befinden sie sich in Harmonie. Samana bedeutet also Harmonie aller Körperfunktionen, Homöostasis, Gesundheit.

Zu den Tattwas gehören außerdem …

#3 – Die fünf Vishayas

Das sind die fünf Arten der Objekte :

  1. sichtbare: mit den Augen wahrnehmbare
  2. hörbare: mit dem Gehör wahrnehmbare
  3. riechbare: mit dem Geruchssinn wahrnehmbare
  4. schmeckbare: mit dem Geschmackssinn wahrnehmbare
  5. tastbare: mit dem Tastsinn wahrnehmbare

Diese fünf VISHAYAS  gehören zu den neun TUSTIS.

#4 – Die 9 Tushtis

An den TUSHTIS kann man erkennen, was dem Yogi noch zur Vollkommenheit fehlt. Die TUSHTIS sind die vier ADHYATMIKAS.

  • PRAKRITI: natürliche Bedingung für Lebensvorgänge
  • UPADANA: Mittel, durch das Einsicht gewonnen wird  und dadurch wird Zufriedenheit erlangt
  • KALA: Zufriedenheit. die sich auf das Wissen gründet, daß Gott alles zu gegebener Zeit schenkt. Es nützt nichts, etwas zur Unzeit erzwingen zu wollen.
  • BHAGYA:  allzugroße Schicksalsgläubigkeit.  Durch diese werden Chancen übersehen

Die übrigen fünf TUSTIS sind den Sinnesorganen zuzuordnen.

PARA: die Deutlichkeit der Aussprache hängt damit zusammen, daß sie von Mula – und Swadhistahana Chakra aus gestützt wird.  (Schauspieler, Redner, Sänger)

  • SUPARA 
  • PARA APARA  
  • UTTAMA AMBHAH  
  • ANUTTAMA AMBHAH

Sie gehören zu den anderen Sinnesorganen.

#5 – Die vier Antahkaranas (Innenorgane)

Allgemein werden  manas , buddhi, und ahamkara als  Antahkaranas bezeichnet

  • Ahamkara  plus  weitere vier Organe werden ebenfalls zu den Inneren Organen gezählt, das sind:
    • jnatrtva » „das Selbst“
    • manas » hat 3 Bedeutungen
      • mind= Denken
      • Synonym für citta = Vorstellung, Erinnerung
      • Bewußtsein
    • buddhi » Vorgang der Bewußtheit als Gegensatz zu einem Objekt des Bewußtseins
    • citta » jede Art der mentalen Aktivität:
      • Erkenntnis
      • Affekte
      • Gedanken

Außerdem:

ANTAHKARANA nennt man die 5 Innen-Organe:

  • Vishaya » wenn es Jnana ist,
  • JNANA » ist hier gemeint, wenn es Vorstellung, Erinnerung, und Denkfähigkeit einbezieht.

Alle Karanas sind subtil  Sie sterben nicht mit, wenn der Körper stirbt.

Eigentlich kann man  sie nicht „Organe“ nennen, weil sie keine Körperteile sind.  Sie sind lediglich „Organe“ in dem Sinne, weil die weiterwandernde Seele davon Gebrauch macht.

Antahkaranas sind „innerlich“ weil sie vergleichbar den INDRIYAS sind, die direkt zu den äußeren Organen gehören, einschließlich  Körper und seine Bewegungen

Antahkaranas sind psychologische Objekte, die ihnen von den Indriyas  präsentiert werden..

Vyasa spricht von 11 Indriyas aber nicht von 13 Karanas.

Es kommt vor, daß MANAS  als das einzige Innenorgan bezeichnet wird.

Strikt gesprochen sind sind die Antahkaranas mentale Funktionen und die Fählgkeiten die sie begleiten. Man gibt ihnen substantive Namen weil diese konkreten Namen zu besserem Verständnis verhelfen.

Man nennt sie  AMSAS.

als Teile des AKASHA gelten:

  1. MANAS
  2. BUDDHI,
  3. CITTA,  begrifflicher Aspekt, als Parinama (nicht-materiell)
  4. und   AHAMKARA

AMSAS  sind Teile des  VAYU 

  1. SAMANA,
  2. UDANA,
  3. VYANA,
  4. APANA und
  5. PRANA

Als Teile  des   VAHNI  gelten:

  1. SROTA  (Gehör)
  2. TRAK, eines der satkarmas : auf ein Objekt starren bis die Augen tränen
  3. CAKSU, Augen, Sicht
  4. JIHVA   Zunge
  5. GHRANA  Nase

Die AP » Körperflüssigkeiten sind :

  1. SABDA,= Sruti     Hörvermögen
  2. SPARSA, Tastgefühl
  3. RUPA,  Form:  Sehvermögen sichtbare Form
  4.  RASA verleiht der Zunge die Fähigkeit zu schmecken
  5. GANDHA  Riechvermögen

Teile von  Prthivi:

  1. VAK, Sprechen
  2. PANI, Aktivität  mit der Hand
  3. PADA,  Schritte
  4. PAYU , Ausscheidung, After
  5. UPASTHA   bewirkt  Glück, Glückseligkeit

Man benutzt es zur Meditation.

Der menschliche Körper hat die Teile:

  1. PRTHRI, von den Füßsohlen zu den Knien
  2. AP, von den Knieen zu den Hüften
  3. AGNI, von den Hüften bis zum Nabel
  4. VAYU, vom Nabel bis zur Nase
  5. Vyoma, von der Nase bis zur Schädeldecke

In diese fünf Teile wird der menschliche Körper für Zwecke der Meditation aufgeteilt:  Der Yogi wird nacheinander über die dort wohnenden Gottheiten meditieren

  1. Verstand
  2. Selbstbewußtsein und Erkenntnisfähigkeit,
  3. Vorstellung und
  4. Erinnerung.
  • Antah Karana: Innenraum
  • Bahya akasha äußerer Raum:   reale Objekte
  • Anusandheya unser Cortex nimmt von sich aus etwas wahr – ohne Anregung dazu von außen 
  • Visaya jnana: Vorstellung und Erinnerung einbeziehen

Die Antahkaranas sterben nicht mit, wenn der Körper stirbt. Die Bezeichnung „Innenorgane “ ist deshalb eigentlich falsch.

Weil die Antahkaranas nicht mit sterben, wenn der Körper stirbt,  gehören sie nicht zum Körper. Sie sind subtil.  Deshalb kann man sie nicht Organe nennen. Sie gehören zu den äußerlichen Objekten und  den Bewegungen des Körpers. Man zählt sie zu den Indriyas und den psychologischen Objekten. .

Vyasa und andere sprechen von elf (11) Indriyas aber nicht von 13 Karanas auch nicht von Manas als das einzige „innere“ Organ.  Die Antahkaranas sind demnach mentale Funktionen und damit zusammenhängende  Fähigkeiten,

#6 – Weiterhin die fünf Mahabhutas, die fünf Elemente

  1. FEUER,
  2. WASSER,
  3. LUFT,
  4. ERDE
  5. AKASHA (Raum)

#7 – … und die drei Sariras

  1. sthula  grobstofflich
  2. suksma feinstofflich
  3. karana  Ursache Körper, nicht manifestiert

SHARIRA, der menschliche  Körper wird definiert als:

  • 96 Fingerbreiten hoch,
  • enthält 32 Knochen an beiden Seiten des Rückgrats
  • und hat 72 000 Nadis

Sariranada: entsteht innerhalb des Körpers. Als Ergebnis langjähriger Praxis von ASANA und PRANAYAMA hört der Yoga innerlich entstehende Klänge.

Das ist die Lehre von den drei Körpern (Sarira):

  1. grobstofflich (sthula)
  2. lichthaft (jyoti)
  3. feinstofflich (suksma)

#8 – Die Zustände des Denkens

Auch die Lehre von den Zuständen des Denkens wird zu den Tattwas gezählt:

  • Arambha Avasthá: der Zustand, wenn Yoga-Üben zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
  • Unmani Avasthà: Das Denken hat ein gewisses „Gefestigtsein im Yoga“ erlangt,
  • Ghata Avasthà: wenn das individuelle Selbst gelernt hat, mit dem höheren Selbst zusammenzuarbeiten
  • Parichaya Avasthá: ein Zustand, in dem „Sushumna, die energetische Körperachse, die „Zeit verschluckt“, d.h. der Yogi befindet sich in einem glückseligen Seinszustand. Er unterhält sich mit den Anwesenden, bemerkt aber nicht, daß Stunden vergehen.
  • Durch noch weiteres Üben erlangt der Yogi den Nishpatti Zustand der Vollkommenheit, in dem alle Denkkräfte harmonisch zusammenarbeiten. In diesem Zustand kann er sogar die Veranlagung, die „Keime für Karma“ überwinden. So geläutert, trinkt er die Wasser der Unsterblichkeit,

Die Anzahl der Tattwas

Manche rechnen dies als 36 Tattwas, andere zählen noch mehr Tattwas, insgesamt 96 Arten des So-Seins.

Unsere Benennungen schaffen Unterschiede. Aber alle diese Verschiedenheiten sind in Wirklichkeit nur EINES:

In diesen Unterschieden manifestiert sich die feinstoffliche Urenergie A-Ka-Sha.

Das sind drei Buchstaben des Sankrit-Alphabets. Sie haben große Symbolkraft. Die Seiten eines Dreiecks werden mit diesen drei Buchstaben bezeichnet. (Gheranda Samhita Kap.  6 Seite 44, die Winkel Bezeichnungen, Seite 45)

  • Dieses Dreieck gehört zu Sthula Dhyana der grobstofflichen Meditation.
  • Das feinstoffliche tritt als Akasha in Erscheinung, manifestiert sich aus dem unmanifestierten.

Alle diese Dinge, die wir mit verschiedenen Namen benennen, sind Reflexionen dieses EINEN Urprinzips.

Obwohl die Dinge nicht das Eigentliche sind, sondern das Eigentliche sich nur in ihnen manifestiert, erscheinen sie uns als real, denn auch wir selber sind lediglich eine Reflexion dieser Höchsten Wirklichkeit.

  • Es ist eine Spiegelungsebene.
  • Gott will sich in uns spiegeln.
  • Mögen wir uns dessen würdig erweisen.

Diese EINE höchste Wirklichkeit glückselig, vollkommen und allesdurchdringend, existiert allein und nichts anderes. Derjenige, der beharrlich diese Erkenntnis verwirklicht, ist befreit. Er hat durch Zurückweisen jeder falschen Annahme erkannt, daß das Universum Manifestation dieses Einen ist, in das es sich immer wieder auflöst und aus dem es immer wieder neu entsteht.

Die Verbindung von Karma, Jiva und den Koshas

  • Unser Handeln ruft damit im Zusammenhang stehende Taten (Karma) hervor.
  • Derjenige, der unseren Körper handeln läßt, ist unsere individuelle Seele. (Jiva)
  • Die Seele belebt unseren Körper. Unser Körper besitzt fünf Schätze (Koshas) wenn diese Schätze nicht mehr vorhanden sind, sterben wir.

Ananda

Wir haben schon von der Glückseligkeit gehört. Sie wird ANANDA Maya Kosha genannt. Die Fähigkeit, glücklich zu sein, wohnt in jedem von uns, damit ist auch gemeint, in einer Lebensaufgabe völlig „aufgehen“, auch dann, wenn sie nicht vorzeigbares einbringt.

Es ist die Glückseligkeit, zu SEIN.

Auch VIJNANA-Mayakosha wurde bereits erwähnt. Es ist die Erkenntnisfähigkeit, die Fähigkeit, zu Unterscheiden (Viveka). Jeder von uns besitzt einen kritischen Verstand. Jeder von uns benutzt ihn. Er bewahrt uns vor Schaden.

MANOMAYA-Kosha, ist einfach unser Denkvermögen. Unser Wahrnehmungsvermögen, die Fähigkeit, zu beobachten, die Beobachtung umzusetzen und sich danach zu richten, zu reagieren. Nicht nur Feststellungen zu machen, auch, eigene Ideen zu haben und sie verwirklichen.

Pranamaya Kosha ist die Fähigkeit, atmen zu können. Zum Pranamaya Kosha gehören auch die bereits erwähnten Vayus. Es ist unser Energiekörper, der seinem Wesen nach Licht ist.

Unser Energiekörper besteht aus diesen Feinen Nadis und den Energierädern, Chakras genannt. Yogis können diese Lichtbahnen „sehen“.

Sie befinden sich überall im Körper, zwischen den Zellen und sie gehen – ähnlich wie die Protuberanzen der Sonne, etwas über unsere körperliche Begrenzung hinaus. Das ist die „Aura“.

Unsere Lebensenergie hat alle Regenbogenfarben.

Innerhalb der Körperachse, der Sushumna-Energiebahn, befindet sich noch eine feinere, die Nadi Chitrini. Sie ist die wichtige Lebensader, sie ist unsere vitale Mitte, die Achse, deren Energie für unsere Lebenskraft wesentlich ist.

Als Beispiel kann man sich ein Blatt mit vielen Blattadern vorstellen, die mittlere Blattrippe ist dann vergleichsweise die Nadi Chitrini, man findet auch die Bezeichnung Chitra Nadi.

Als letztes unser grobstofflicher Körper, ANNA MAYA Kosha. Wenn wir sterben, liegt er noch da, unbelebte Materie aus Haut, Fleisch, Knochen, Muskeln, Sehnen, Blut usw. aber unfähig, irgendetwas zu bewirken.

Die Wirkkräfte haben ihn verlassen. Ohne den Körper können sie nicht arbeiten, aber auch der Körper ist ohne sie zu nichts fähig.

Anna heißt Nahrung. Wir müssen unseren grobstofflichen Körper regelmäßig mit Nahrung versorgen.

Die Gunas aber, die Fäden, die das Leben an unseren Körper binden, die Eigenschaften, die in den anderen Koshas wirksam werden, Rajas, Tamas und Sattwa, Tätigkeit, Ruhe und Harmonie können wir nur in ihrem Wirken erleben.

Wenn „der Lebensfaden“ reißt, so sind Körper und Seele getrennt. Das bezeichnen wir als Tod. Eine letzte, heftige Ausatmung hat die belebende Pranakraft aus dem Körper „befreit“.

Wir kennen nicht den „Lichtschalter“ der beim Neugeborenen bewirkt, daß es beginnt selbständig zu atmen und wir kennen auch nicht den Gehirnteil, von wo aus unser Atemvorgang quasi „abgestellt“ wird, was dann unsere letzte heftige Ausatmung  bewirkt.

Uns fehlt die Einsicht in die letzten Dinge. Das ist Avidya, die Unmöglichkeit, von diesen Dingen eine Erfahrung zu gewinnen.

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