#14.7 Vollkommenheit – Vollkommene Lebensführung als Yogi

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Aayu Lebenszeit, Dauer eines Menschenlebens

Das ist eines der drei Karma-Vipakas, von denen Patanjali spricht.

Aayu richtet sich danach, w i e man lebt, auch, wie man im vorigen Leben lebte. Der Yogi bemüht sich, eine Art und Weise zu leben herauszufinden, die nicht von den Kleshas (leidbewirkenden Hindernissen) motiviert ist.

Ein Mensch, dem das gelingt, der hat nicht etwa ein besonders langes oder erfolgreiches Leben. Oder besonders viel Freude am Leben. Auch nicht besonders viel unangenehme Erfahrungen.

Aber es gelingt ihm, in diesem gegenwärtigen Leben alle Karmas aufzuarbeiten. Seine Handlungen haben keine Folgen, weder angenehme noch unangenehme.

Die Avasthas sind die verschiedenen Zustände, die der Yogi auf seinem Yogawege zur Vollkommenheit durchläuft.

Der ARAMBHA AVASTHA beginnt, wenn man bahya Karmas aufgibt und sich zurückzieht auf Antahkarma. Bahya Karmas sind Denken, Sprechen und Handeln.

Die Person, die Arambha Avastha erreicht hat, fühlt sich der Erdenschwere enthoben, sie hat ein lächelndes, freundliches Gesicht. Ghata Avastha wurde schon in den ersten Kapiteln erläutert.

Durch stetiges Weiterüben wird der PARICHAYA Zustand erreicht. Äußerlich ist dem Übenden das kaum anzumerken. Es ist der Zustand, wenn die Energie durch Sushumna fließt und der Yogi Kriya Shakti erlangt.

Alle sechs Chakras sind voll entwickelt und die Pranakraft kann mühelos aufsteigen. Der
Yogi wird fähig, die drei verschiedenen Wirkungen des Karma zu erkennen.

Wenn der Yogi das erlangt hat, sollte er regelmäßig den Pranava OM summen, das zerstört den Rest seiner Karmas.

Sein Yogalehrer leitet ihn dann zu einem mystischen Vorgang an, der Kayavuha genannt wird. Auf diese Weise lernt er, die Skandas seines Körpers zu ordnen.

Die fünf Skandas sind:

  • Körper
  • Empfindung
  • Wahrnehmung
  • Bewußtsein
  • Unbewußtes

Die richtige Zeit für die Ausübung der im elften Kapitel beschriebenen Dharanas ist gekommen.

Alambana sind Objekte des Bewußtseins

Sie erscheinen dem Übenden manchmal im Traume und führen zu SvapnaNidraJnana, im Schlafe erworbenes Wissen in der Form eines Traumes.

Sie helfen, das Bewußtsein des Übenden immer mehr zu klären.

Über das Erleben des Turya Avastha (vierter Zustand, Zwischenzustand zwischen schlafen und wachen, Meditation) gerät der Yogi in den Unmani Avastha und den Manonmani Avastha, Vorstufen zum Nishpatti Avastha.

  • Turya Avastha
  • Unmani Avastha
  • Manomani Avastha
  • Nishpatti Avastha

Das Nishpatti ist ein Zustand, in dem alle Kräfte des Yogi zusammen arbeiten, und sich daher summieren.

Er hat seine Karmas überwunden und trinkt die Wasser der Unsterblichkeit, den heiligen Trank der Kaulas, der reichen Familien. In diesem Buch wurde bereits beschrieben, wie der Yogi den heiligen Kulamrita trinkt, der ihm die Wonne der Unsterblichkeit beschert.

Sobald ihm das gelingt, gehört er zu den Jivan Muktas, den im gegenwärtigen Leben erlösten.

Das Leben eines Jivan Mukta

Niemand kann ihm jetzt noch einen Rat geben.

Er muß Chetana, seinen eigenen Verstand gebrauchen, mit der Kraft der Kriya Sakti die sechs Chakras (Räder) beherrschen. Viele Schwierigkeiten erwarten den Yogi in diesem fortgeschrittenen Zustand.

  • Er wendet die Wissenschaft der Vayu Sadhana an.
  • Der weise Yogi trinkt täglich diese köstliche Luft wie es die Regeln vorschreiben.

Der Yogi legt die Zungenspitze an das Zäpfchen hinten im Munde. Dabei übt er Ujjayi Pranayama, das atmen mit leicht zusammengezogener Glottis (halbgeschlossenem Kehldeckel).  Es klingt wie leises Rascheln von Papier.

  • Er trinkt die Luft durch die gerollte Zunge.
  • Das führt er täglich vor Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang aus.

Er erlangt übernatürliche Kräfte, kann die Zukunft voraussehen und lebt frei von gesundheitlichen Störungen. Alterserscheinungen treten bei ihm nicht auf.

Über den Wert der Aufrichtigkeit aus Yoga-Sicht

Arjava Aufrichtigkeit (Fehlen von List) gehört zu den Yogaforderungen.

Ein sehr langes Epos, das Mahabharata, berichtet vom Leben eines Mannes, der selbst in den mißlichsten Zeiten seines Lebens Charakterfestigkeit und Aufrichtigkeit beweist. Er verhält sich auch denjenigen gegenüber akkurat, die ihn in der schäbigsten Weise mit üblen Tricks hereinlegen und gewinnt letztendlich dank Gottes Hilfe alles, was er verloren hatte, zurück.

Atma Seele, Selbst, Essenz, das Wesentliche, das innewohnende Prinzip.

Das Prinzip von Drshya (Ansicht, Meinung) besteht darin, ein Artha (Objekt, Sache) für den Purusha (geistiges Urprinzip) zu sein.

Man sagt, Atma ist durchtränkt mit dem OM Klang. Dieser Om Klang hat 72Matras.

  • 12 Zählzeiten (Sekunden) für die Einatmung
  • 36 für das Atemanhalten und
  • 24 für die Ausatmung.

Eka Antam ist die Einheit des Prinzips für das vielfältige Universum.

Für YoniMudra – wenn der Yogi Mulabandha praktiziert, und es ihm gelingt, dadurch, daß er vorher Sambhavi Mudra (das Verschließen der 9 Öffnungen) praktiziert hat, die Kundalini in Sushumna aufsteigen zu lassen – muß der Yogi begreifen, daß es eine Höchste Wirklichkeit gibt.

Und nur diese EINE.

Er muß erkennen, daß dies EINE Kraft in allem ist, auch in ihm, daß es nur diese EINE Wirklichkeit gibt und keine Zweite neben ihr.

Diese EINE Kraft wird Brahman genannt.  Andere nennen sie Shiva. Andere ATMA.

Der Yogi begreift sich durchdrungen von dieser Kraft, von der er ein Teil ist.

In der Bibel finden wir den Satz:

Werdet vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Vollkommenheit erlangt man auch dann, wenn man regelmäßig Yoga übt, nicht aus eigener Kraft. Sondern nur durch Gottes Gnade.


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